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Einzug ins neue Heim (Was Sie bedenken sollten)

Sie haben sich schon Wochen und Monate auf diesen Tag gefreut. Glücklich holen Sie Ihr Kätzchen vom Züchter ab und freuen sich schon aufs Knuddeln zu Hause. Es ist für Sie ein glücklicher Tag.

Ganz anders sieht das für Ihr Kätzchen aus. Es ist der bisher schrecklichste Tag in seinem Leben. Es wurde ganz allein in eine fremde große Transportbox gesperrt und in ein fremdes Auto mit fremden Gerüchen, Geräuschen und fremden Menschen gepackt. Sein lautes Klagen und Rufen nach der Mutter hilft nichts. Würde es in der Wildnis in diesem Alter die Mutter verlieren, würde es mir großer Warscheinlichkeit in kurzer Zeit zu Tode kommen. Die Klage ihres Katzenkindes während der Fahrt kommt also aus echter Todesangst.
Angekommen findet es sich in fremder Umgebung. Es ist orientierungslos und schutzlos fremden Menschen und evtl. fremden Haustieren ausgesetzt. In dieser Stressituation ist es auch ein leichtes Opfer für jede Art von Infektionskrankheiten (die letze Impfung liegt erst wenige Tage zurück und der Impfschutz ist vor der dritten Grundimmunisierung mit 15 - 16 Wochen noch nicht belastbar).

Was können Sie tun, um ihm die Umstellung zu erleichtern?

Drängen Sie nicht auf ein möglichst frühes Abgabealter. Erst mit 12 - 13 Wochen erfolgt die zweite Impfung. Ein frisch geimpftes Tier ist aber besonders anfällig. Warten Sie lieber noch mindestens eine Woche mit der Übernahme. Jede Woche mehr macht das Katzenkind selbständiger, gesundheitlich belastbarer und läßt es den Wechsel leichter verkraften. Die übergroße "Anhänglichkeit" die sehr jung übernommene Katzenkinder zeigen, ist nichts als das Anlehnungsbedürfnis eines armen Waisenkindes. Stellen Sie also egoistische Motive hintan!

Zu zweit ist alles leichter. Das gilt wie überhaupt für die Wohnungshaltung so erst recht für die schwierige Phase des Umzugs. Ein Geschwisterchen ist der beste Trostspender. Bitte überlegen Sie von Anfang an, ob Sie nicht zwei Katzen verkraften können. Die Sorge, zwei wären weniger anhänglich als eines, ist absolut unbegründet.

Bereiten Sie alles für den neuen Bewohner vor. Kuschelkörbchen, Kletterbaum, Fressnapf und Katzenklo sollten bei seinem Eintreffen schon vorhanden sein.

Benutzen Sie keine geborgte Transportbox! Auch wenn die Katzen Ihrer Bekannten "immer gesund waren". Erwachsene Katzen sind häufig Dauerausscheider von Viren, die ihnen selber nichts anhaben können, für ein Jungtier aber gefährlich sind. Wird Ihr Tier dann binnen kurzer Zeit krank, wird schnell mit dem Finger auf den Züchter gezeigt, an eigene Versäumnisse aber nicht gedacht. Lesen Sie hier, wie eine gute Transportbox beschaffen sein soll.
Außerdem legen wir jedem abgegebenen Jungtier ein "eigewohntes " Handtuch in die Box. Es gehört zu Hause dann unbedingt ins neue Körbchen, damit etwas vertrauter Geruch da ist.

Ist die Heimfahrt sehr weit kann man sich von einem Hundezüchter (hier ist die gegenseitige Ansteckungsgefahr geringer) eine geräumige Hundebox besorgen, in die auch ein Streukistchen passt. In eine solche Box gehört aber eine kleine Kuschelhöhle für das Schutzbedürfnis.

Herausnehmen sollten Sie ihr Kätzchen während der Fahrt nicht. Zu leicht kann es wegspringen, sich unter dem Sitz verkriechen. Sie müssen die Tür öffnen, um es wieder hervorzuholen, schon ist es auf Nimmerwiedersehen weggesprungen. Eine Alternative wäre evtl. eine kleine Katzentasche, die man auf dem Schoß halten kann.


Im neuen Heim stellen sie die geöffnete Box gegen eine Zimmerwand, setzen sich selbst ruhig in einen Sessel. Ein bischen locken dürfen sie. Zerren Sie das Kätzchen aber nicht heraus. Auch ihre Kinder müssen sich noch zurückhalten, um den Neuankömmling nicht zu verschrecken. Katzen haben sich schnell eine Meinung über Kinder gebildet! Andere Haustiere zunächst aussperren.

Ein Katzenklo, sollte zunächst im Zimmer stehen.(Zweitklo am endgültigen Platz). Wenn Ihre Katze die erste Erkundungsrunde beendet har und keine Angst zeigt, sollten sie ihr das Katzenklo zeigen.
Auch Futter und Wasser dürfen sie ihr gleich hinstellen.

Streicheleinheiten sind oft gleich willkommen. Manche Katzen brauchen aber ein paar Stunden oder gar Tage. Drängen Sie sich nicht auf und werden Sie nicht ungeduldig. Jede junge Katze sucht Anschluss.
Kennt die Neue das Zimmer, können sich auch tierische Hausgenossen (unter Aufsicht) kennenlernen.

Räumen Sie die MING-Vasen weg.
Herumtobende Katzenkinder bleiben nicht auf dem Fußboden. Auch Schränke, Tische, Anrichten werden erkundet. Dinge, die Ihnen lieb und teuer sind, sollten Sie in der ersten Zeit sicher verwahren.